5 Tipps für sichere Passwörter: So schützen Unternehmen ihre digitalen Identitäten

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Sichere Passwörter bilden eine zentrale Schutzlinie gegen Cyberangriffe. Die Zahl der Angriffe steigt kontinuierlich, und automatisierte Methoden wie Brute-Force oder Credential Stuffing ermöglichen es Angreifenden, schwache oder mehrfach genutzte Zugangsdaten schnell zu kompromittieren. Für Unternehmen gehören Datenlecks, Identitätsdiebstahl und der unbefugte Zugriff auf geschäftskritische Systeme inzwischen zu den größten operativen Risiken.

Gerade im Unternehmenskontext gilt: Ein einziges kompromittiertes Passwort kann weitreichende Folgen haben – von Ausfallzeiten über Datenverlust bis hin zu Compliance-Verstößen. Der folgende Leitfaden zeigt, wie sichere Passwörter die Informationssicherheit stärken und warum systematische Passwort-Strategien für Organisationen unverzichtbar sind.


Warum starke Passwörter im Unternehmen unverzichtbar sind

Unsichere oder mehrfach verwendete Passwörter zählen zu den häufigsten Einfallstoren für Cyberangriffe. Automatisierte Werkzeuge testen tausende Login-Kombinationen pro Sekunde; gestohlene Zugangsdaten aus Datenlecks werden massenhaft gegen weitere Dienste geprüft.

Für Unternehmen entstehen daraus Risiken wie:

  • Datenverlust und finanzielle Schäden

  • Ausfall geschäftskritischer Prozesse

  • Reputationsschäden

  • Verstöße gegen Compliance- und Datenschutzanforderungen (z. B. DSGVO)

Starke Passwörter und klare Richtlinien gehören deshalb zu den grundlegenden Maßnahmen organisationaler IT-Sicherheit.


5 zentrale Tipps für sichere Passwörter

1. Lange und komplexe Passwörter verwenden

Je länger ein Passwort ist, desto höher ist die Widerstandsfähigkeit gegen Brute-Force-Angriffe. Empfehlenswert sind mindestens 12–16 Zeichen, kombiniert aus:

  • Groß- und Kleinbuchstaben

  • Zahlen

  • Sonderzeichen

Vermeiden Sie persönliche Informationen, Wörterbuchbegriffe oder Muster wie „123456“. Ein starkes Passwort ist stets zufällig, einzigartig und nicht vorhersehbar.


2. Passphrasen statt einzelner Wörter einsetzen

Passphrasen kombinieren mehrere zufällige Wörter zu einem langen, schwer erratbaren Passwort – beispielsweise:

„Wald!Kaffee7SteinPlanet“

Diese Methode ist leicht zu merken und erhöht zugleich die Passwortsicherheit. Entscheidend sind Länge und Unvorhersehbarkeit, nicht Komplexität um ihrer selbst willen.


3. Für jedes Konto ein eigenes Passwort nutzen

Die Wiederverwendung von Passwörtern ist eines der größten Risiken. Wird ein Passwort bei einem Dienst kompromittiert, testen Angreifer dieselben Daten bei weiteren Systemen – ein klassisches Szenario für Credential Stuffing.

Betroffen sind häufig:

  • E-Mail-Konten

  • Cloud-Dienste (z. B. M365, Google Workspace)

  • CRM-/ERP-Systeme

  • Collaboration-Plattformen wie Teams, Slack oder Jira

Ein eindeutiges Passwort pro Konto verhindert eine Kettenreaktion kompromittierter Identitäten.


4. Passwort-Management-Tools nutzen – und zentrale Richtlinien durchsetzen

Ein Passwortmanager unterstützt dabei, starke Passwörter zu generieren, sicher zu speichern und automatisiert auszufüllen. Mitarbeitende müssen sich nur ein Masterpasswort merken, während das Tool für Konsistenz und Sicherheit sorgt.

Vorteile im Unternehmenskontext

  • Reduzierung menschlicher Fehler

  • Kontrolliertes, sicheres Teilen von Zugangsdaten

  • Transparenz über verwendete Passwörter

  • Zentrale Verwaltung von Berechtigungen

Wichtig für Unternehmen: zentrale Durchsetzung von Passwort-Richtlinien

Moderne Passwort-Management-Tools ermöglichen es, unternehmensweite Vorgaben verbindlich durchzusetzen, darunter:

  • Mindestlänge

  • Komplexitätsregeln

  • Passwort-Historie

  • Wiederverwendungsverbote

Damit werden Sicherheitsrichtlinien nicht nur empfohlen, sondern technisch erzwungen – ein entscheidender Faktor für konsistente Passwortsicherheit in großen Teams.


5. Mehr-Faktor-Authentifizierung (MFA) aktivieren – bevorzugt mit TOTP-Authentifikator-Apps

MFA ergänzt das Passwort durch einen zweiten Faktor und schützt selbst dann, wenn ein Passwort kompromittiert wurde.

Typische MFA-Methoden:

  • Authenticator-Apps (Time-based One-Time Password / TOTP)

  • Hardware-Token

  • FIDO2-Sicherheitsschlüssel

  • SMS-Codes (nur als Notlösung, da deutlich weniger sicher)

Wichtige Empfehlung: TOTP statt SMS

Viele Angriffe nutzen Schwachstellen im Mobilfunknetz oder Social Engineering, um SMS-TANs abzufangen. Authenticator-Apps (TOTP) gelten deshalb als deutlich sicherer, da sie unabhängig vom Netz funktionieren und kryptografisch generierte Einmalcodes verwenden.

Unternehmen sollten MFA flächendeckend aktivieren – insbesondere für:

  • E-Mail

  • Cloud-Dienste

  • VPN- und Remote-Zugänge

  • Administratorkonten

  • geschäftskritische Anwendungen


Wie oft sollten Passwörter geändert werden?

Moderne Sicherheitsstandards (NIST, BSI) empfehlen einen pragmatischen Ansatz:

  • Kein erzwungener, regelmäßiger Wechsel, da dies oft zu schwächeren Passwörtern führt

  • Unbedingt sofort ändern, wenn ein Verdacht auf Kompromittierung besteht

  • Unternehmen sollten zusätzlich klare Richtlinien definieren, z. B.:

    • Passwortwechsel bei Rollenänderungen

    • Offboarding-Anforderungen

    • Abgleich gegen Listen kompromittierter Passwörter

    • Einhaltung technischer Richtlinien (Mindestlänge, Historie, Wiederverwendungsverbote)


Best Practices für nachhaltige Passwortsicherheit

  • Passwörter niemals per E-Mail, Chat oder auf Zetteln teilen

  • Keine Speicherung im Klartext (keine Excel-Listen, keine unsicheren Notiz-Apps)

  • Zentrale Passwortmanager verwenden

  • MFA konsequent aktivieren – bevorzugt TOTP-basierte Verfahren

  • Regelmäßige Security-Awareness-Trainings durchführen

Wenn diese Maßnahmen unternehmensweit etabliert werden, sinkt das Risiko erfolgreicher Angriffe signifikant.


Fazit: Starke Passwörter schaffen Sicherheit – axsos unterstützt Sie dabei

Sichere Passwörter, ein professionelles Passwort-Management und eine konsequente MFA-Strategie bilden ein starkes Fundament für den Schutz digitaler Identitäten. Ergänzt durch klare Richtlinien, kontinuierliche Sensibilisierung und moderne Sicherheitswerkzeuge entsteht Resilienz, die Organisationen effektiv schützt.

axsos unterstützt Unternehmen dabei, Passwortstrategien, Richtlinien und technische Prozesse so zu gestalten, dass Sicherheit nicht nur entsteht, sondern langfristig gelebt wird. Prüfen Sie Ihre internen Strukturen – und stärken Sie nachhaltig die Informationssicherheit Ihrer Organisation.

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